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Die Höhlen von Ajanta

Die seit 1983 zum UNESCO-Welterbe gehörenden 29 Höhlen - alle sind der buddhistischen Tradition und Lehre verpflichtet; einige sind nicht fertiggestellt - liegen in der Nähe des Ortes Ajanta, ca. 100 km nördlich von Aurangabad, wo der Verfasser logierte.

Die partiell asphaltierte Straße (2,5 Std. Fahrt) für die Anreise ist eine Gefahrenquelle für Mensch und Gerät. Kennzeichnend für die Polarität dieses indischen Landesteiles ist einerseits, dass an der Straße zwei in Aktion befindliche Bewässerungen mittels Archimedischer Schraube, getrieben von jeweils einem ochsenbespannten Göpel, sowie andererseits ein ausgesprochen großes Dentallabor mit weltweiten Referenzen in der Außenwerbung, zu sehen waren.

Der Fluss Waghora schnitt in Jahrtausenden eine 180-Grad-Schleife in die hügelige Landschaft, so dass ein Steilhang entstand, den vor mehr als 2200 Jahren buddhistische Mönche für die Herstellung von Chaityas (Tempel) und Viharas (Klöster) zu nutzten begannen. Das Bauwerk Nr. 10 war das erste, das aus dem Fels herausgearbeitet wurde.

Nach einer längeren Periode ohne Bautätigkeit, in der das religiöse Wirken allerdings nicht eingestellt wurde, entstanden ab ca. 450 (siehe Tabelle) im Laufe der nächsten 100 Jahre die meisten Höhlen, die allesamt bald für mehr als 1000 Jahre in Vergessenheit geraten sollten: im 6. Jh. begann eine Verfolgung der Buddhisten. Vermutlich wurden alle Mönche aus dem Tal vertrieben, Verwitterungsabbruch der Felsen verschüttete die Eingänge zu den Höhlen und die Vegetation perfektionierte das Versteck.

Im Jahr 1819 interessierte sich ein britischer Offizier (John Smith) während einer Tigerjagd für die schwer zugängliche Schlucht, entdeckte die ersten Höhlen und hinterließ in Höhle 10 eine kurze Inschrift.

Die Briten erfassten, berichteten in englischen Zeitungen für das Bildungsbürgertum und verloren allmählich das Interesse, so dass die Inder zu Beginn des 20. Jh. in einigen Höhlen Ziegen und Schweine hielten (das wurde dem Verfasser 1999 von den Bewachern der Höhlen berichtet; 2013 wurde diese Information auf Nachfrage vor Ort nicht bestätigt .....).

Heute sind die Höhlen ein zum Glück abseits der touristischen Massenströme gelegenes, gut erschlossenes (1999: Licht wurde gegen ein Handgeld von den Bewachern mittels polierter Bleche in die Höhlen reflektiert; 2013: jede Höhle ist sachgerecht und/oder emotional elektrisch ausgeleuchtet nach einem Konzept italienischer (?) Museumsdesigner) Kulturgut der Inder, das umfassend dokumentiert ist sowie gepflegt (z. T. Klimaanlagen) und bewacht wird. Es lohnt die umständliche Anreise.

 

 

Höhlen-Kloster

(Vihara)

Höhlen-Tempel

(Chaitya)

 

vollendet

unfertig

vollendet

unfertig

2. u. 1. Jh. v. u. Z.

12, 13, 15

8

9, 10

#

5. u. 6. Jh.

1, 4, 6, 7, 11, 14, 16, 17, 18, 20, 21

3, 5, 22, 23, 24, 25, 28

2, 4, 16, 19, 26, 27

29

 

Vihara ....... Wohn- und Rückzugsort - man denke an Monsun, Hitze, Nachtkälte - für Mönche, der sich gelegentlich

zur Lehrstätte für tausende Novizen und Mönche entwickelte

Chaitya ..... mit einem Stupa ausgestattete Halle für Treffen und Versammlungen, deren Säulen und Gewölbe an

romanische Architektur erinnern

(Bild ist Link)
"Abwicklung" des Steilhangs mit nummerierten Höhlen
Quelle: http://www.flickr.com/photos/kittell/6217043083/sizes/o/in/photostream
Ajanta_Caves_numeriert.jpg
JPG-Datei [6.4 MB]
(Bild ist Link)
Karte der Flussschleife mit allen Höhlen
Quelle: http://www.themeadowsresort.com/sightseeing3.htm
map_ajanta.jpg
JPG-Datei [491.3 KB]

Weiterführende Links:

 

A - Grundrisse der Höhlen und vertiefende Informationen

 

B -UNESCO-Video            Video 1          Video 2          Video 3          Video 4          Video 5          Video 6

 

C - Link 1          Link 2          Link 3          Link 4          Link 5          Link 6          Link 7         Link 8         

 

D -  360-Grad-Panorama (A)          360-Grad-Panorama (B)          360-Grad-Panorama (C)

 

E - Bildquellen


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© Lothar Rehle / Erstveröffentlichung: 01.06.2013 /

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