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Gwalior

Festungs-Anlage

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Die ca. 3 km lange knapp 100 Meter über Gwalior gelegene Festung, eine der größten in Indien (etwa 15.000 Menschen sollen hier in den Belagerungszeiten monate- und jahrelang Zuflucht und Lebensnotwendiges gefunden haben), besitzt Tempel verschiedener Religionen, mehrere Wasserbecken, eine private Schule, viele Ruinen, ein kleines Krankenhaus, schöne Paläste und eine spannende Geschichte. Die Architektur war impulsgebend für andere Bauwerke gleicher Funktion und Dimension. Die aktuelle Situation der Festung geht auf um 1500 begonnene Bauarbeiten zurück.

Mehrere Quellen sprechen davon, dass in Gwalior die Ziffer "0" zum zweiten Mal (die Maya verwendeten wohl als erste diese Ziffer) erfunden, oder zumindest verwendet wurde.

 

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Festungs-Gebäude

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Unter den zur Festung gehörenden Palästen nimmt der Man Mandir eine hervorragende Stellung ein. Deshalb stellen alle Fotos diesen Palast vor. Der Man Mandir wurde zwischen 1486 und 1516 von Man Singh Tomar errichtet und galt, sicher auch wegen seiner farbigen Außenfassade mit aus Blau, Gelb und Goldbelag entwickelten Mosaiken von Tigern, Enten, Bananenpflanzen und Elefanten, als einer der schönsten Paläste Indiens. Er wird auch gern als Chit Mandir (dt.: bemalter Palast) bezeichnet.

Im Innenbereich gibt es, mit Ausnahme der Tanzhalle und des nördlichen Empfangsraums, weniger spektakuläre Dekorationen; das Besondere liegt in den architektonischen Details, den funktionale Lösungen und der Historie. Besonders die heute den Fledermäusen gehörenden kreisförmigen Kellergewölbe sind interessant: Es gibt drei übereinander liegende Keller (alle anderen indischen Paläste besitzen nur zwei Kellerebenen), die im Sommer kühle Wohnstätten waren und zum Zweck der Kommunikation untereinander und zu den oberirdischen Bauteilen durch separate Sprechschächte in Verbindung standen. Es ist möglich, dass zwei Ebenen miteinander kommunizieren, ohne dass das auf anderen Ebenen belauscht werden kann. Darüber hinaus strömte ein erheblicher Teil der Frischluft der oberirdischen Räume zwangsweise erst durch die Keller, was diese trocken hielt und der Temperatursenkung in den Obergeschossen diente.

Ein stolzer Inder erklärte dem Verfasser, dass man hier schon vor vielen hundert Jahren Telefon und Klimaanlagen besaß.

Natürlich dienten die Keller, insbesondere die unterste Ebene, auch als Gefängnis. Prominentester Gefangener war im Rahmen von Erbfolgekriegen Murad Baksh, einer der drei Brüder von Aurangzeb. Aurangzeb, drittältester Sohn von Shah Jahan, dem Erbauer des Taj Mahal und Mumtaz Mahal, der im Taj Mahal Beigesetzten, lockte seinen Bruder nach Agra, machte ihn betrunken, ließ diesen auf einen Elefanten gefesselt in die Festung Gwalior transportieren, kerkerte ihn dort für drei Jahre im untersten Keller ein und ließ ihn schlussendlich nach falscher Anschuldigung hier ermorden.

 

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Skulpturen der Jaina (Tirthankara und andere Symbole)

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Unterhalb der Mauer der Festung Gwalior befinden sich an fünf Stellen Skulpturen und weitere Symbole aus dem Motivkanon der Jaina, den Anhängern des Jainismus. Die meisten Skulpturen sind Tirthankaras. Alle entstanden zwischen dem siebenten und fünfzehnten Jahrhundert.

Die Jain-Skulpturen von Gwalior wurden von den plündernden Armeen des späteren ersten Mogul-Kaisers Babur 1527 unkenntlich gemacht und deren Genitalien zerstört. Später wurden die Figuren aber wiederhergestellt.

Zu den interessantesten Skulpturen, es sind die hier vorgestellten, gehören die im südöstlichen Bereich. Sie wurden zwischen 1441 und 1474 aus dem honigfarben-roten Sandstein gehauen.

 

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© Lothar Rehle / Erstveröffentlichung: 01.06.2013 /

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