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Mumbai (Bombay)

Infos

Mumbai – vormals in vermutlich unkorrekter portugiesischer Übertragung bis 1996 Bombay* – entwickelte sich vom Fischerdorf zur 13-Millionen-Metropole, in der mit dem Umland (weitere 6 Mio. Einwohner) ca. 30 % des indischen Brutto-Sozialprodukts und mehr als ein Drittel des Steueraufkommens generiert werden.

Das Erscheinungsbild Mumbais ist unter den vom Verfasser besuchten Städten das mit der stärksten westlichen Anmutung und deshalb gut geeignet für einen touristischen Einstieg in eine Indien-Reise. Der nahezu unvermeidliche Kulturschock fällt so am schwächsten aus.

Bei dieser Reise sollte Mumbai eigentlich nur Umsteigepunkt nach Bhubaneswar sein; die Flugverbindungen, die dann ohnehin am Abflugtag storniert wurden, erzwangen aber einen Zwischenstopp, Anlass für einen Tagesbesuch der Insel Elephanta, eine Besichtigung des wichtigsten Bahnhofs, einen Spaziergang auf der Hauptgeschäftsstraße Dr. Dadabhai Navroji Road mit dem Prince-of-Wales-Museum sowie für ein Eintauchen in das touristisch-kommerzielle Treiben vor dem Gateway of India, dem Wahrzeichen Mumbais. Die Wahl des Hotels in Flughafennähe führte dazu, dass der Verfasser während der zweimaligen Hin- und Rückfahrten (Fahrtdauer für eine Strecke zwischen 80 und 100 Minuten) zum und vom Gateway of India aus bequemer Position eine breite Palette von Eindrücken gewann.

 

* … eine sehr umfangreiche kostenlose Beilage der führenden überregionalen indischen TageszeitungTHE TIMES OF INDIA“ heißt dennoch weiterhin „Bombay Times

 

 

Video 1 (dt.; sehr empfehlenswert)          Video 2         Bombay 1932          Stadtgeschichte       

 

Zugang zu mehreren 360-Grad-Panoramen zu Mumbai (Karte)

Historische Höhlen auf der Insel Elephanta

(Link)

Auf der ca. eine Stunde Bootsfahrt – Abfahrt am Gateway of India - von Mumbai entfernt gelegenen grünen Insel Elephanta (den Namen gaben die Portugiesen, weil sie bei der Entdeckung der Insel an deren Ufer auf einen steinernen Elefanten stießen; ab 1774 ist die Insel britisch) gibt es sieben historische Höhlen (5 x hinduistisch; 2 x buddhistisch), die Bestandteil der Liste des UNESCO-Welterbes sind.

Besonders interessant ist die als Höhle 1 oder Haupthöhle bezeichnete, gelegen in Nähe der im Vergleich zu 1999 hervorragend ausgebauten Schiffsanlegestelle.

2013 besuchte der Verfasser nur Höhle 1. Deren Entstehung und die der anderen wird datiert auf die Zeit zwischen dem 6. und 7. Jh. u. Z. (andere Quellen legen die Entstehungsperiode bis ins 10. Jh.) und buddhistischen Mönchen zugeordnet. Später fand für die hinduistischen Höhlen eine Umwidmung zu Ehren des Gottes Shiva statt.

Trotz der Folgen aus portugiesischen Schießübungen auf die Wandreliefs und eines testhalber im Jahr 1712 abgefeuerten Kanonenschusses in die Mitte der Haupthöhle beeindrucken die lebensprallen und zugleich erhaben wirkenden Plastiken die Besucher immer noch.

 

Leseempfehlung zur Haupthöhle          360-Grad-Panorama v. Höhle 1 u. Schifffahrt        

 

Video 1          Video 2          Video 3          Video 4          Video 5 ( Nicht Lachen! )        

Chhatrapati Shivaji Terminus (vormals Victoria Terminus)

(Link)

Der Chhatrapati Shivaji Terminus - seit 2004 Bestandteil der Liste des UNESCO-Welterbes - ist einer der meistgenutzten Bahnhöfe weltweit (täglich ca. 1.000 Züge mit 3 Mio. Fahrgästen). Abkürzung: CST

Errichtet wurde er von 1878 (Auftragserteilung) bis 1888 unter Leitung des britischen Architekten Frederick William Stevens im Stil der sog. viktorianischen Neugotik. Stevens entwickelte für die britische Kolonialverwaltung noch weitere wichtige Bauwerke.

Interessant ist die Entstehungsgeschichte: nach der Auftragserteilung begann Stevens mit vorbereitenden Studien; er analysierte erfolgreiche Bahnhofsgebäude in England, studierte ästhetische „Klassiker“ in Europa und erschloss das Spezifische indischer Palastarchitektur. Es entstand ein hervorragendes Beispiel für die Verschmelzung zweier Kulturen: spätmittelalterliche italienische Vorbilder treten in Verbindung mit Türmchen, Spitzbögen, exzentrischen Grundrissen, Durchbrüchen und Kolonaden aus dem Formenkreis der indischen architektonischen Tradition.

So bleibt der Bahnhof auch im heißen Sommer durch extrem massehaltige Außen- und Innenwände, die sich nur langsam aufheizen und freizügige Wege für die kühlende Nachtluft ein angenehmer Aufenthaltsort, der keiner energieverzehrenden künstlichen Klimatisierung bedarf.

Leider war der Bahnhof eines der Ziele der Terroranschläge von 2008.

Bis 1996 hieß der Bahnhof Victoria Terminal zu Ehren des Goldenen Thronjubiläums von Queen Victoria. Seit dem trägt er den Namen des hinduistischen Marathen-Führers Shivaji; die Bezeichnung Chhatrapati ist ein Titel und bedeutet „Eroberer“ oder "Schutzherr. Denselben Namen wie der Bahnhof trägt auch der Flughafen von Mumbai. Der Verfasser beobachtete, dass die Einwohner eher den alteigesessenen Namen verwenden und sieht in der Namensänderung ein Beispiel für die „von oben“ betriebene national-hinduistische Intoleranz (siehe Biographie des Shvaji).

 

Bei der Suche nach Videos zum Bahnhof entdeckt: Flash Mob im CST (Unbedingt ansehen! Macht fröhlich)

 

Video 1          Video 2          Video 3          Video 4        Video 5         

 

Mehrere 360-Grad-Panoramen: P. 1      P. 2      P. 3      P. 4      P. 5      P. 6    

Am Wegesrand

(Link)

Die Mehrzahl der Fotos entstand in Mumbais Stadtteil Colaba auf dem nur nach Sicherheitskontrolle betretbaren Platz um das Gateway of India. Weitere Fotos sind aus dem Stadtteil Fort sowie aus Flughafennähe (christlicher Schrein, Lampion zum Fest Diwali), wo der Verfasser logierte.

Das Treiben auf dem Platz vor dem Gateway wird beherrscht von Fotografen*, die sich immer wieder in gleiche Chancen bietender Kampflinie quer zum Besucherstrom formieren, Seelenheil und Tika/Tilaka (Farbzeichen auf der Stirn) verteilende Profi-Heilige, lärmenden Großfamilien, Aufreißern für Bootsfahrten, teilweise hochgradig gefährdeten, weil unerfahren, Touristen und betont unauffällig herumsitzenden Vermittlern, die von Antiquitäten bis Zigeunerinnen alles im Angebot haben. Ein lebendiger Kosmos der Möglichkeiten. Und das trotz der sicherheitsorientierten Einschränkungen seit dem Terrorangriff 2008. Die Angreifen kamen seinerzeit per Boot, landeten an diesem Platz und formierten sich von hier aus.

Durch den Gateway of India verließen die letzten britischen Truppen das Land. Ein Video zu dieser Epoche.

Markant liegt neben dem Gateway das geschichtlich interessante Hotel Taj Mahal Palace

Für das 1999 besuchte Prince-of-Wales-Museum, jetzt Chhatrapati Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalaya genannt, blieb leider keine Zeit. Seinerzeit fand der Verfasser die ausgewählte Vielfalt an Miniatur-Malereien im Mogul-Stil besonders interessant.

 

 * ..... Zum Standard eines Fotografen gehört ein Aufreißer sowie ein mobiler Drucker, so dass die Fotos vor Ort sofort im Postkartenformat in vom Verfasser getesteter sehr guter Qualität ausgedruckt werden (Preis: ca. 1,70 Euro pro Bild in Schutzhülle); Antwort eines Aufreißers auf die Frage des Verfassers nach seiner Aufgabe: "I´m catching the tourists."

 

360-Grad-Panorama d. Gateway of India

 

Video 1          Video 2          Video 3 !?!          Video 4          Video 5         


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© Lothar Rehle / Erstveröffentlichung: 01.06.2013 /

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