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Jaipur, von der Einwohnerzahl vergleichbar mit Berlin, ist die Hauptstadt des Bundesstaates Rajasthan und ein guter Ausgangspunkt zur Erkundung des Wüstenstaates.
Die Stadt gibt sich geordnet, insbesondere innerhalb der von einer Mauer und acht Toren umschlossenen sog Pink City, die ihre Farbe dank Vorgaben der Stadtverwaltung, in Fällen der Verweigerung seitens der Hausbesitzer zwangsweise durchgesetzt, seit 1876 bewahrt.
Der Verfasser beendet an dieser Stelle seine Ausfuehrungen, weil es bessere gibt.
Der Palast Hawa Mahal, gebaut 1799, ist eigentlich ein Kuriosum.
Er ist kaum bewohnbar, was aber nicht störte, diente er doch vorrangig als Aussichtspunkt für die Frauen des Hofes.
So konnten die Frauen das Treiben auf der Straße beobachten, ohne selbst gesehen zu werden. Dem rajputischen Brauch, dass fremde Männer nicht das Antlitz der Frauen sehen dürfen - Purdah - ist so auf idealem Wege entsprochen.
Zwischen 1728 und 1734 wurden die 14 Messinstrumente errichtet. Sie waren eine Komplettausstattung (in Delhi wurden nicht alle gebaut) zur Messung der Planetenbewegung, zur Verbesserung des Kalenders sowie zur Feststellung der Uhrzeit.
Heute wird nur noch das größte Instrument (gibt die Uhrzeit auf zwei Sekunden genau an) im Juli/August zum traditionellen Guru Purnima Fest genutzt, um die Stärke des Monsuns im kommenden (!) Jahr vorherzusagen.
Die Anlage ist seit 2010 Element der Liste des UNESCO-Welterbes.
Dem Verfasser sagte die museale Aufbereitung der einzelnen Instrumente in Delhi deutlich mehr zu als die in Jaipur. Die Texte der Info-Tafeln waren oberflächlich, hatten kaum Informationen zu Zweck, Konstruktionsansatz und Funktionsweise. In Delhi genügte schulisches Allgemeinwissen, um die mit Text und Skizzen versehenen Hinweistafeln und letztendlich die Messinstrumente zu verstehen. Ein Guide war entbehrlich. In Jaipur wimmelte es von Guides, die den schlau mit dem Kopf wackelnden indischen und ausländischen Besuchern teilweise extremen Unsinn erzählten.
Reichlich 10 km von Jaipur entfernt liegt die ehemalige Residenzstadt Amber mit dem Fort.
Die historische Altstadt selbst ist großzügig und komplett von einer Verteidigungsanlage umschlossen.
Das Fort ist sehr gut erhalten und zeigt, wie hinduistische und mogulische Architektur zu einem neuen Ganzen zusammenwachsen können.
Leider war das Wetter zu Beginn des Besuchs eher kurz vor einem Regen, so dass die ansprechenden Farben der Außenanlagen nicht ganz zur Wirkung kamen.