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Die Geschichte Kambodschas
Chronologie
3. – 6. Jh. n. Chr.
Das Reich der Funan, gelegen auf dem Gebiet des heutigen Kambodscha, aber nicht Vorläufer der Khmer-Dynastie, wird als starke Handelsmacht des Mekong-Deltas in chinesischen Reiseberichten
beschrieben.
8. – 14. Jh. n. Chr.
Das Reich der Khmer: vom achten bis zum vierzehnten Jahrhundert erschaffen die Khmer in einer hochentwickelten Zivilisation ihre faszinierenden Tempelanlagen. In der technisch versierten Reiskultur
regieren die Könige der Khmer mit absoluter Macht.
ca. 770 bis nach 800
Der Khmer- König Jayavarman ll gründet sein Reich in der Angkor-Region.
1112/13 bis Mitte des 12. Jahrhunderts
Der Khmer-König Suryarvarman ll lässt den Tempel von Angkor Wat erbauen. Zahlreiche andere Tempel werden durch seine Nachfolger errichtet.
1177
Die Truppen der Campa (heutiges Vietnam) erobern Angkor.
1181 – ca. 1220
Khmer-König Jayavarman Vll erobert Angkor zurück.
1369
Die Siamesen besetzen Angkor.
1813-1835
Kambodscha wird vietnamesisches Protektorat.
1863 bis 1953
Bisher hatte das Land hauptsächlich mit den Eroberungsversuchen der Nachbarländer zu kämpfen. Ab 1863 wird es mit französischer Herrschaft konfrontiert. Die Protektoratsregierung setzt einheimische
Herrscher ein, die sich jedoch dem Diktat der Kolonialherren zu fügen haben.
ab 1863
Frankreich errichtet in Kambodscha ein Protektorat. Von nun an steht das Land unter französischer Verwaltung
1884
Die französische Protektoratsregierung führt politische Reformen durch. Als Reaktion darauf kommt es zu Aufständen.
1941
Frankreich installiert den neunzehnjährigen König Sihanouk.
1941
Japan besetzt Französisch-Indochina. Die Japaner wünschen die Unabhängigkeit Kambodschas.
1945
Japan erklärt Kambodscha für unabhängig.
1945
Die japanische Regierung muss kapitulieren und Kambodscha geht wieder an Frankreich.
1946
Die ersten Parteien werden im Land gegründet.
1953-1989
Unabhängigkeit und Krieg
Nach der Unabhängigkeit Kambodschas 1953 folgt die leidvollste Zeit, die das Land erleben muss. Es wird zum Spielball in- und ausländischer Machtpolitik. Grausame kriegerische Auseinandersetzungen
werden für die Kambodschaner zum Alltagsgeschehen.
1953
Kambodscha wird mit Zustimmung Frankreichs unabhängig.
1955 –1970
Sihanouk wird offiziell Staatschef, und sein Vater übernimmt das Amt des Königs.
1969-1973
Die Amerikaner bombardieren Kambodscha, um die Truppen der Vietcong zu bekämpfen, die von Vietnam aus auf kambodschanischen Boden ausweichen. Statt der vietnamesischen Guerilla wird die
Zivilbevölkerung Opfer der Bombardierungen.
1970
Der Premierminister Lon Nol stürzt den Staatschef Sihanouk.
1970 –1975
Die Roten Khmer, eine kommunistische Guerilla, rekrutieren Kämpfer auf dem Lande.
1975
Die Roten Khmer erobern Pnom Penh und übernehmen die Macht. Das Regime Pol Pots verbreitet Terror und Tod. Folter und Massentötungen gehören zur Tagesordnung, unzählige Kambodschaner leiden in
Internierungslagern.
1-3 Millionen Menschen verlieren ihr Leben.
1979 -1989
Vietnamesische Truppen dringen in Kambodscha ein. Jetzt beginnt die Zeit kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen ihnen und den Guerillatruppen der Roten Khmer.
1989
Vietnam zieht sich aus Kambodscha zurück, es folgt die Ausrufung des Staates Kambodscha.
1991
In Paris werden Friedensverträge unterzeichnet.
1991 –1993
Kambodscha wird zum UNO-Protektorat.
1993
Kambodscha wird offiziell zur konstitutionellen Monarchie mit Sihanouk auf dem Thron. Nach allgemeinen Wahlen wird eine Übergangsregierung gebildet. Regierungsparteien werden die CCP mit ihrem
Parteichef Ranariddh, einem Sohn Sihanouks und die FUNCINPEC mit Hun Sen als Parteiführer. Ranariddh wird zum Ersten Ministerpräsidenten ernannt, Hun Sen zum Zweiten.
1997
Hun Sen vertreibt Ranariddh aus seinem Amt, dieser flüchtet ins Exil.
1998
Pol Pot stirbt. Ranariddh kehrt aus dem Exil zurück. Die neue Koalitionsregierung besteht aus der FUNCINPEC (Ranariddh) und Hun Sens CCP.
1998/99
Es wird eine Amnestie für die Roten Khmer erlassen.
1999
Kambodscha wird Mitglied der ASEAN- Gruppe.
2002
Die CCP siegt bei den Kommunalwahlen.
2003
Bei den Wahlen zur Nationalversammlung erringt die CCP mit 73 Sitzen eine überragende Mehrheit.
Quelle: u.a. Karl Heinz Golzio: Geschichte Kambodschas, München 2003
http://www.arte.tv/de/die-geschichte-kambodschas/41292,CmC=95902.html