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Madurai

Legende zur Gründung des Meenakshi-Tempels

Meenakshi-Skulptur im Pudhu Mandapam

Wie fast jeder wichtige südindische Tempel besitzt auch der Tempel von Madurai eine eigene Ortslegende (sthalapurana), welche die mythische Geschichte des Tempels erzählt. Die Ortslegende des Meenakshi-Tempels trägt den Titel Tiruvilaiyadarpuranam.[1] Sie ist in zwei tamilischsprachigen Versionen (eine vom Autor Perubatrapulliyur Nambi aus dem 12. Jahrhundert und eine von Paranchodimunivar aus dem frühen 16. Jahrhundert) und einer Sanskrit-Version mit dem Titel Halasyamahatmya überliefert. Die Gründungslegende des Tempels von Madurai lautet wie folgt:

 

Gott Indra beging eine Sünde, indem er einen Brahmanen tötete. Von Reue geplagt begab er sich aus dem Himmel auf die Erde. Als er dort einen Hain von Kadamba-Bäumen durchschritt, fühlte er sich plötzlich von seiner Bürde erlöst. Unter einem Kadamba-Baum neben einem Teich entdeckte Indra ein Lingam (Zeichen Shivas). Indra verehrte das Lingam und baute um es herum einen kleinen Schrein.

Bei einem der Lingas, die heute im Meenakshi-Tempel verehrt werden, soll es sich um ebenjenes Lingam handeln.

Eines Tages verbrachte der Kaufmann Dhanajaya eine Nacht in jenem Schrein und sah, wie die Götter das Lingam verehrten. Er berichtete dem Pandya-König Kulasekara, der in der nahen Stadt Manavur herrschte, von dem, was er gesehen hatte. Am selben Tag hatte Kulasekara im Traum von Shiva die Anweisung erhalten, an dem Ort, den Dhanajaya ihm nennen würde, einen Tempel und eine Stadt zu errichten. Auf dieses Zeichen hin gründete der König Madurai und ließ den Tempel erbauen.

Des Königs Nachfolger Malayadhvaja hatte keine Nachkommen und vollzog ein Opfer, um von seiner Kinderlosigkeit erlöst zu werden. Daraufhin entstieg Meenakshi dem Opferfeuer in Form eines dreijährigen Mädchens, das drei Brüste hatte. Eine Stimme aus dem Himmel verkündete dem König, das Mädchen würde die überzählige Brust verlieren, sobald sie ihren zukünftigen Ehemann erblicken würde.

Als sie herangewachsen war, wurde Meenakshi zur Königin gekrönt. Sie zog mit einer großen Armee aus, um die Welt zu erobern. Nachdem sie in vielen Schlachten siegreich gewesen war, kam sie zum Berg Kailash (der Wohnstätte der Götter) und forderte das Heer Shivas heraus. Als sie Shiva auf das Schlachtfeld treten sah, verlor sie ihre dritte Brust und erkannte in ihm ihren zukünftigen Gatten.

Shiva beschied Meenakshi, nach Madurai zurückzukehren. Wenige Tage später folgte er ihr und ehelichte sie in einer großartigen Hochzeitszeremonie. Zusammen mit Meenakshi herrschte Shiva unter dem Namen Sundara Pandya über Madurai und vollzog viele wundersame Taten.

Kartikeya (Murugan) wurde als Sohn des göttlichen Paares geboren und folgte unter dem Namen Ugra Pandya seinen Eltern auf den Thron. Daraufhin zogen sich Shiva und Meenakshi in den Tempel zurück und verschwanden. Gott Shiva kehrte aber immer wieder zurück, um Wunder zu vollbringen, und bleibt der wahre Herrscher über Madurai.

 

Ergänzung durch Rehle: Bereits als feuergeborenes Mädchen war Meenakshi von göttlicher Substanz, wurde aber durch den Vollzug der Ehe mit Shiva zu einer Göttin.

Text-Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Minakshi-Tempel (Schreibweise von Eigennamen wurde angepasst)

Bild-Quelle: http://sankriti.blogspot.de/2011/11/madurai-meenakshiemple-t-pudhu-mandapam.html


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© Lothar Rehle / Erstveröffentlichung: 01.06.2013 /

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